Zwischen Januar und März 2021 erschien der kontroverseste Anime des letzten Jahre. Sein Name „Kaifuku Jutsushi no Yarinaoshi“ im Westen besser bekannt unter „Redo of Healer„.
Hierzulande wollte damals kein Streamingdienst die Serie im Simulcast zeigen und auch die FSK gab keine Freigabe für Jugendliche unter 18 Jahren dem Werk.
Somit veröffentlichte AniMoon Publishing den Titel schließlich zwischen Dezember 2021 und Mai 2022 auf insgesamt drei Volumes in Deutscher Sprache.
Doch wie schlimm ist der meist gehasste Anime dieser Jahre wirklich? Wir klären dies in unserer heutigen Review für Euch.
Worum geht es?
Mit dem Glauben, dass ein Heilmagier bloß in der Lage ist, Verletzungen zu heilen, wurde Keyarus Leben von den Helden seiner Welt ruiniert. Er wurde unter Drogen gesetzt, ausgenutzt und auf grausamste Weise misshandelt.
Eines Tages entwickelt er schließlich eine Resistenz, die es ihm ermöglicht, wieder Herr seiner Sinne zu sein.
Doch damit die ständige Folter ein Ende findet, ist mehr als eine simple Flucht nötig. Durch sein Jadeauge erhält er die Chance auf einen Neuanfang, er reist vier Jahre in die Vergangenheit – zu einem Zeitpunkt, als er die Helden noch nicht getroffen hatte.
Mit nur einem Ziel: Rache an seinen Peinigern!
Die Anime-Adaption von Rui Tsukiyo’s Manga-Reihe „Kaifuku Jutsushi no Yarinaoshi“ besser bekannt als „Redo of Healer“, erschien von Januar bis März 2021 in Japan sowie als zensierten Simulcast bei HIDIVE.
In Deutschland wollte kein Streaming-Dienst das unter Regisseur Takuya Asaoka im Studio TNK entstandene Werk im Simulcast zeigen. Daher veröffentlichte AniMoon Publishing die Anime-Adaption von Dezember 2021 bis Mai 2022 in insgesamt drei Volumes unzensiert auf DVD und Blu-ray als Mediabook Edition.
Tsukiyos Manga-Reihe wurde bislang lediglich in Italien in italienisch von Magic Press Edizioni lizenziert.
Geschichte:
Neben einer recht soliden Geschichte welche Potential besitzt, wurde die Rachegeschichte des Hauptprotagonisten innerhalb des Werkes „Redo of Healer“ spannend zu gestalten.
Allerdings wird dies durch den versuch, den Zuschauer mit Gewalt und sexuellen Übergriffen zu schockieren und ekel zu erregen, stellenweise zunichte gemacht. Zwar sind Rachegeschichten stereotypisch mit Blut und Gewalt verbunden, die in „Redo of Healer“ vorkommende sexuelle Gewalt ist allerdings meist störend im Geschichtsverlauf.
Das Werk hätte genauso gut ohne diese Einlagen funktioniert und wäre eventuell sogar noch spannender geworden.
Klar kann man nun sagen, dass der Hauptprotagonist Keyaru durch die Jahrelange Folter und Demütigung jede Art von Menschlichkeit vergessen hat und seine ehemaligen Peiniger es nur bösartig zurückzahlen möchte; und hier würde ich auch zustimmen. In der Haut von Keyaru wären wohl die meisten soweit gegangen, doch für die Geschichte waren diese Einlagen eben unnötig und brachten die Erzählung in Stocken.
Eine deutliche Warnung möchte ich an dieser Stelle für alle Menschen welche mit sexuellen Übergriffigkeiten, sexueller Gewalt oder ähnliches zutun haben hier aussprechen. Redo of Healer solltet ihr keineswegs in den unzensierten Fassung anschauen, da dies einige Erinnerungen oder ähnliches Triggern könnte.
Idee:
So kontrovers die Geschichte rund um Keyaru in „Redo of Healer“ sein mag, so belanglos ist die eigentliche Idee sowie das Setting des Werkes.
Eine Fantasy-Welt, in welcher die augenscheinlichen Helden in Wahrheit Antagonisten sind welche vom Protagonisten gerichtet werden, lässt mich geradewegs an „ÜbelBlatt“ denken. Mit dem Unterschied, dass dieser ein ausgefalleneres Setting hatte.
„Redo of Healer“ bedient sich sowohl auf die Idee wie auch dem Setting, stereotypen welche schon lange nichts mehr Besonderes sind.
Charaktere:
„Redo of Healer“ besitzt bezogen auf die Charaktere ein großes Potenzial gerade in Bezug, doch bis auf die Eiswölfin Setsuna, welche als eine der wenigen Charakteren eine wirkliche Nennenswerte Entwicklung durchmachte, vergeudet die Serie dieses Potenzial und lässt die Charaktere meist zu langweiligen zweite Klasse-Nebencharakteren verkommen, welchen nur kurzweiligen Szenen zugutekommen und danach in der Bedeutungslosigkeit verkommen.
Das beste Beispiel hierfür ist wohl Freia, obwohl sie im Grunde, von Anfang an mit Keyaru reist, bekommt sie keine Nennenswerte Charakterentwicklung- oder Veränderung spendiert, sondern torkelt als kleines Hündchen mit Keyaru mit.
Ich hätte mir bezogen auf die Charaktere eine ausgeprägtere Herangehensweise gewunschen.
Bild:
Auch wenn „Redo of Healer“, storytechnisch nicht das beste Werk ist, muss man die Arbeit von Junji Gotou, welcher die Original Charakterentwürfe von Siokonbu für die Animation passend umgesetzt hatte loben. Die Designs der Charaktere sind den Originalen aus dem Manga von Rui Tsukiyo sehr gut nachempfunden und hauchen diesen leben ein.
Auch die Allgemeine Arbeit der Welt wurde von TNK sehr gut umgesetzt. Die Farbgestaltung ist passend, die Kontraste gut gesetzt und auch die Animationen an sich sind flüssig gewesen.
Auf Standbilder wurde meist verzichtet, wenngleich einige wenige in dem Werk vorkamen, allerdings nicht weiter störten.
Musik:
Kenji Fujisawa welcher unter der Leitung von Masanori Tsuchiya und Glovision für die Musik innerhalb von „Redo of Healer“ zuständig war, schaffte es den Anime mit tollen Musikeinlagen zu unterlegen. Passend dazu wurden die einzelnen Episoden der Anime-Serie mit Minami Kuribayashi’s Opening Zankoku na Yume to Nemure und Arcane Project’s Yume de Sekai o Kaeru Nara eingeleitet beziehungsweise beendet.
Sprecher/Ton:
Für die deutsche Synchronisation der Anime-Serie „Redo of Healer“ war das Berliner Synchronstudio TNT Media, welches unter anderem To Love Ru veröffentlichte zuständig. Die Dialogregie übernahm hierbei Martin Irnich.
Synchrontechnisch kann man dem Werk in keiner Weise etwas vorwerfen. Zwar musste man sich in Bezug auf Anna Gamburg als Flare etwas gewöhnen, war ihre Stimme für meinen Geschmack doch etwas schrill und hoch, was allerdings sehr gut an das japanische Original hinkam, nach ihrer Verwandlung zu Freia passte die Stimme dann allerdings. Mir kommt es aus so vor, als wäre die ganze Stimmlage etwas leichter, nicht so schrill wie bei Flare.
Ansonsten, klangen die Sprecher authentisch zu ihrer jeweiligen Charakteren. Übrigens, 30 Namenhafte Sprecher waren an dem Werk beteiligt.
Unter anderem Adam Nümm den ihr unter anderem als Yuri Falier in Arte kennt, als Keyaru, besagte Anna Gamburg als Freia bekannt unter anderem als Takagi in Nicht schon wieder, Takagi-san, Isabella Vinet als super cute Setsuna, welche ihr als Connor in The World’s Finest Assassin Gets Reincarnated in Another World as an Aristocrat kennen könntet, Sarah Alles bekannt als Ravel Phenix in Highschool DxD Staffel 1, als Kureha Clyret und so vielen weiteren Stimmen.
Bezogen auf die deutsche Synchronisation war Redo of Healer, wie sagt ihr coolen Kids heute, „Ein echter Banger“.
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