Einführung, Titel und Genre:
Heut möchte ich euch die Manga-Reihe „Darling in the Franxx“ vorstellen, welche von Kentaro Yabuki gezeichnet und geschrieben wurde. Der Name sollte einigen bekannt vorkommen durch Ayakashi Triangle oder To Love Ru. Der Manga ist im Mecha, Scifi, Romance, Ecchi und Drama Genre angesiedelt.
Die Reihe wurde von Seven Seas Entertainment lizenziert und ist mit 4 Bänden (2 Bände in einem Band, also eigentlich 8 Einzelbände) abgeschlossen. Die Bände wurden bis heute nicht auf Deutsch übersetzt, da muss man bislang mit der englischen Fassung vorliebnehmen.
Handlung:
Wichtig: Der Manga wurde als alternative Version zum Anime geschrieben. Erwartet also nicht 1:1 denselben Handlungsverlauf, den ihr aus dem Anime kennt oder wenn ihr nach dem Manga den Anime schauen solltet.
Die Menschheit hat sich so weit entwickelt, dass sie praktisch unsterblich ist, doch diese Unsterblichkeit hat ihren Preis …
Da die Welt, in der sie leben, karg und trostlos ist, müssen sie ihr Leben in sogenannten Plantations verbringen, einer Art künstlichem Biotop und riesiger Stadt. Doch eines Tages tauchen die sogenannten „Kyouryuu“ (hier aber „Klaxosaur“ genannt) auf und greifen die Plantations an. Die einzige Hoffnung der Menschheit liegt in den von Dr.Franxx entwickelten, gleichnamigen und sogenannten „Franxx“. Riesige Mecha/Roboter welche nur von den Kindern, den sogenannten Parasites gesteuert werden können.
Die Aufgabe der Parasites ist also klar: Die „Kyouryuu“ vernichten, um die Menschheit vor jeglichem Leid zu bewahren und dass sie nicht ausstirbt.
Natürlich begleiten wir auch die eine Waifu, die sich seit jeher einer wirklich großen Beliebtheit erfreut, und zwar Zero Two. Wir erfahren, wer sie ist, warum sie so ist wie sie ist und was im Laufe der Staffel auf sie zukommt.
Was ich schade an dem Anime sowie am Manga finde, ist, dass man erst relativ spät diese gesamte Welt erklärt bekommt und erfährt, warum sie so ist wie sie ist. Das lässt den Leser einen Großteil des Mangas etwas verloren zurück, was einen sicher auch zum Abbruch bewegen könnte, weil man es einfach nicht versteht.
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-Die Story um die 9s
Die 9s selbst waren wie im Anime, dementsprechend bevorzuge ich sie charakterlich weder hier noch da. Allerdings fand ich die Story um die 9s im Manga wesentlich besser, da sie dort zuallererst mal viel früher in Gefahr geraten, nicht alle überleben und außerdem die Story danach sehr emotional wird.
-Zero Two’s und Hiro’s Vergangenheit
Wisst ihr, wie viel Input es im Anime zu ihrer Vergangenheit gab? Teilt das durch 3 oder sogar durch 4 und ihr seid beim Manga. Zero Two’s Buch spielt kaum eine große Rolle (was ja eigentlich mit das Wichtigste am ganzen Anime war) und die Zeit mit Hiro ist relativ schnell ab-erzählt. Da hat mir im Manga auf jeden Fall das Hintergrundwissen gefehlt, was mir vor allem, wenn ich den Anime nicht kennen würde, bestimmt noch unverständlicher erscheinen würde. So ist es für mich mehr ein: „Ach, wir kennen uns ja schon von früher“ und gut.
-Mitsuru und Kokoro
Kurz: Wenn ihr den Anime nicht kennt, werdet ihr nichts vermissen, aber wisst ihr, dass Kokoro und Mitsuru im Anime das erste Liebespaar unter den Kindern war, welches geheiratet hat oder es zumindest vorhatte? Im Manga kommt diese Beziehung nie in dieser Form zustande. Das wird am Ende des Mangas auch erklärt, warum das fehlt. Darum nehme ich das Yabuki nicht krumm, aber das hat mir am Anime trotzdem besser gefallen, vor allem da diese Beziehung ebenfalls einen großen Anteil an der Story hatte.
-Nana
Nana ist mir im Manga zu schnell wieder normal. Sie hat auch nie einen Ersatz bekommen, weil sie nicht einsatzfähig war und war nie auf einen Rollstuhl angewiesen, wie im Anime. Das reißt auch die Nana Ecchi Szene nicht raus.
-Dr. Franxx Leben und Ende
Sein Leben wurde im Anime wesentlich mehr behandelt als im Manga (eigentlich sogar fast gar nicht), dafür hat er im Manga wie ich finde den deutlich besseren Tod erfahren.
-Die Kyouryuu/Klaxosaur Prinzessin
Sie war im Manga sowie im Anime echt interessant. Kann da nicht sagen, dass sie in einem von beiden Werken besser war als im anderen, sie kommt aber 1. anders um und 2. macht sie im Manga wie ich finde etwas mehr als im Anime (oder spielt da eine elementar wichtigere Rolle).
-Das Hintergrundwissen zur gesamten Welt
Wie im Anime erfährt man eher spät etwas dazu, da aber sehr viel von Dr. Franxx Leben fehlt und es nicht anderweitig ausgeglichen wurde, fehlt mir sehr viel Wissen zur Welt. Also klar am Ende weiß man schon die wichtigsten Eckdaten, aber im Anime erfährt man einfach mehr. Vor allem fehlt halt alles, was man im Anime erfahren hat, nachdem sich die Plantations um ihr eigenes Überleben kümmern mussten und sich Hiro mit Zero Two auf den Weg gemacht haben, um die Vyrm auszulöschen. Wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären:
-Die Vyrm
Im Manga faktisch nicht existent. Großer Krachbummstrahl der Kyouryuu/Klaxosaur Prinzessin auf die Raumbasis von Papa und den anderen Mitgliedern von Ape und fertig ist die Kiste. Und das ist sowas von viel, was damit fehlt. Das allein kann man so aber nicht bewerten, darum hier der finale Vergleich:
-Das Ende
Es ist auf jeden Fall ein großer Unterschied zum Anime. Zur Erinnerung: Im Anime lautet die Mission, mit der Apath Einheit und Zero Two zur Heimat der Vyrm zu gelangen und sie dort auszulöschen. Hiro und Zero Two schaffen das und ihre Seelen kehren zum Planeten zurück, wo sie wiedergeboren werden und ein Leben in der Welt verbringen, die ihre Freunde während ihrer Abwesenheit aufgebaut haben, indem sie Kinder zur Welt brachten und den Planeten rekultivierten und später Städte bauten. (Zumindest ist das meine eigene Interpretation von dem Ende.) Im Manga wird Ape in die Luft gejagt, die Klaxosaur/Kyouryuu Prinzessin (wie im Anime) vernichtet und die Welt ist glücklich. Hiro und Zero Two leben, sie müssen nicht ins All fliegen und beginnen ihr Leben zu zweit und in Frieden. Zumindest wird uns das gesagt, sehen tun wir davon aber nichts. Was meine Erwartung/meine Gedanken zum Ende waren wegen des ganzen Hypes: Ich dachte, es passiert dasselbe wie im Anime, zumindest was das Zeigen der Leben der Kinder in Friedenszeiten betrifft und VOR ALLEM hatte ich sowas wie Baby Hiro und/oder Baby Zero Two erwartet. Aber Pustekuchen. Ist das vielleicht unfair? Kann sein. Aber ich persönlich finde das Manga Ende einfach nur „okay“. Erinnert halt im Vergleich zum Anime Ende an ein normales Romance Ende. Was damit nicht automatisch schlecht ist, aber wenn man das Anime-Ende kennt, was wirklich an Emotionalität kaum zu überbieten war, ist es etwas „dürftig“. Klar hatte auch das Anime-Ende Macken, aber overall war das für mich persönlich besser als das Manga-Ende. Es zeigt Hintergrundwissen zur Welt und eine Zukunft für alle Charaktere, was der Manga eben nur symbolisch tut und der Leser somit selbst auf seine Gedanken angewiesen ist. [/ms_accordion_item] [/ms_accordion]
Idee & Setting:
Die Handlung spielt auf unserer Erde, welche aber zum Großteil eher einer riesigen Wüste gleicht. Fruchtbare Erde oder schöne Landschaften sind außerhalb der Plantations fast nicht mehr zu finden.
Ansonsten gleicht diese Welt einem Utopia und einer Dystopie gleichermaßen, je nachdem wohin man schaut. Die Erwachsenen leben in den Plantations in einer Welt, vollkommen sicher und in Frieden. Technologisch so weit fortgeschritten, wie man es von einer typischen Science Fiction Welt erwarten kann.
Die großen, freien Flächen außerhalb der Plantations bieten einen großen Schauplatz für die Kämpfe der Franxx gegen die „Kyouryuu“, die teilweise auch gewaltige Riesen sind.
Charaktere:
Die Charaktere des Manga sind sehr interessant, dadurch, dass sie einerseits wie Soldaten aufgezogen wurden, aber auf der anderen Seite trotzdem noch Teenager sind, welche nun in einem Krieg für die Erwachsenen kämpfen. Und wo wir bei denen sind, die Erwachsenen sind sicher etwas „unangenehm“, aber das kommt sicher auch mehr deswegen so rüber, weil sie die Parasites nicht als liebenswerte Kinder betrachten, sondern als dreckige Mittel zum Zweck.
Wichtig hervorzuheben sind an dieser Stelle natürlich Hiro und Zero Two, um die sich der gesamte Manga dreht. Ohne einander wären sie für immer unvollkommen geblieben und hätten nie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Aber abseits dessen, hätten sie auch nie die Liebe ihres Lebens getroffen, die ihnen mehr als alles andere bedeutet. Diese Verbindung, die die beiden haben, ist selbst für AniManga Verhältnisse sehr besonders und bewundernswert.
Positiv hervorheben möchte ich hier außerdem im Gegensatz zum Anime die Charakterin Ichigo. Im Anime wurde sie oftmals sehr unangenehm dargestellt, aber hier im Manga ist sie absolut „normal“. Ebenso die 9’s, also Papas Spezialeinheiten. Hier im Manga waren sie mir deutlich angenehmer als im Anime, da sie hier auch menschlicher dargestellt wurden.
Kunststil und Leseerfahrung:
Der Manga ist wirklich schön und sauber gezeichnet. Als Ecchi Fan freue ich mich auch über die wirklich gutaussehenden Ecchi Szenen (sie spielen aber tatsächlich nur eine nebensächliche Rolle. Sie sind ab und an als Augenschmaus dabei, aber mehr auch nicht).
Auch die Kampfszenen sehen wie im Anime wirklich gewaltig aus, man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Hier kommen wir aber auch schon zum Thema Leseerfahrung.
Es ist in den Kampfszenen nicht schwierig trotzdem den Überblick zu behalten, aber so ein Kampf auf stillen Bildern ist halt schon irgendwo … nicht langweilig, aber der Impact des Sounds und der Animationen fehlt mir. Das würde ich aber auch ohne das Wissen aus dem Anime so sagen. Ein Schwertkampf geht vielleicht noch, aber hier ist es einfach nur das „flitzen“ von A nach B und seine Waffen in einen „Kyouryuu“ rammen.
Abseits der Kämpfe ist er aber wirklich angenehm zu lesen, in jeglicher Hinsicht bis auf den Wermutstropfen, dass der Manga wie vorher schon gesagt nur auf Englisch verfügbar ist und nicht auf Deutsch.
Emotionen spürt man auf jeden Fall auch und ich hatte ab und an feuchte Augen und Herzklopfen.
Ebenfalls wichtig für die Leseerfahrung:
Der Manga besteht wie schon erwähnt aus 8 Bänden bzw. 4 Büchern als Doppelbände. Das macht das Lesen in Band 1-2 und 3-4 etwas schwierig, da sich in denen nur bedingt gut blättern lässt. 5-6 und 7-8 sind da etwas besser zu handhaben, da sie etwas dicker sind.
Das Ende:
Das Ende hat mir hier im Gegensatz zum Anime nicht so sehr gefallen, da ich eben das Anime Ende kannte. Dagegen war dieses hier wie es ist etwas „langweilig“ und ich hatte mehr erwartet. Am Ende des Tages ist es zwar für die Charaktere ein schöneres und es wird symbolisiert, dass dieselbe Zukunft wie am Ende des Anime auf sie wartet aber dennoch wird das nicht als solches auch gezeigt.
Empfehlung:
Wie auch der Anime ist dieser Manga ein Muss für alle Romance Fans, auch wenn euch mindestens ein Aspekt fehlen wird, da er schlichtweg gestrichen wurde.
Wo wir beim nächsten Punkt wären: Mecha und Sci-Fi Fans, dieses Werk ist eine Perle für euch. Auch für die Leute, die die Genres bislang gemieden haben, weil „Das Mecha Genre ist Mist“. Ich glaube, dieser Manga wird euch vom Gegenteil überzeugen.
Zudem rührt er einen aufgrund verschiedener Elemente in der Handlung zu Tränen. Also auch für Leute, die es gern emotional wollen, für euch ist dieser Manga einen Versuch wert. Es ist und bleibt ein zeitloser Klassiker in den Genres, in denen sich das Werk bewegt.