Das Studio Ghibli experimentiert seit einiger Zeit mit modernen Produktionsmethoden, ist allerdings nach wie vor, vor allem für ihre traditionelle Animationskunst unter Meister Hayao Miyazaki bekannt. Doch genau diese Tatsache, dass das Studio lange an der klassischen analogen Technik festgehalten hat, kam nun dem neuen „Evangelion“-Film zugute.
Back to the Roots
„Evangelion: 3.0+1.0 Thrice Upon a Time“ ist bekanntermaßen der vierte und letzte Teil der „Rebuild of Evangelion“-Reihe. Aus diesem Anlass wollten der „Evangelion“-Schöpfer Hideaki Anno sowie seine Mitarbeiter von Studio Khara dem Abschluss-Werk eine besondere Note verleihen. So wollten die Verantwortlichen dass eine bestimmte Sequenz des Films auf klassische Weise animiert wird.
So griffen die Machen anstatt auf Grafiktablets, auf handgezeichnete Folien zurückzugreifen, welche anschließend mithilfe eines Animationstisches abfotografiert werden sollten.
Doch es gab ein großes Problem bei dieser Idee: Das Studio Khara besitzt keinen solchen Tisch. Das noch junge Studio wurde erst gegründet, nachdem die Anime-Industrie bereits auf digitale Produktion umgestellt worden war. Was das ganze erschwerte, war die Tatsache, dass es extrem schwer war einen solchen Animationstisch aufzutreiben.
Doch glücklicherweise gab es in Japan ein Studio das bekannt war für seine traditionelle Animationskunst. Hayao Miyazaki’s Studio Ghibli. Das alteingesessene Animationsstudio besaß tatsächlich noch eines dieser Antiken Geräte und erklärte sich dazu bereit, Khara das benötigte Equipment auszuleihen. Was diesen Tisch so besonders macht, war die Tatsache, dass es sich bei dem Animationstisch um das letzter letzte Exemplar handelt, welches Studio Ghibli noch in Besitz hat.
„Evangelion: 3.0+1.0: Thrice Upon A Time“, der letzte Film der »Rebuild of Evangelion«-Reihe, startete am 8. März 2021 in den japanischen Kinos und ist seitdem der erfolgreichste Anime-Film in Japan. Hideaki Anno schrieb das Drehbuch und führte gemeinsam mit Kazuya Tsurumaki und Katsuichi Nakayama die Regie. Wann der Film in Deutschland erscheint, ist noch nicht bekannt.
Studio Khara veröffentlichte im Juli 2019 die ersten 10 Minuten und 40 Sekunden des Films. Auf der Japan Expo in Paris wurde das Video bei einer Präsentation von „Yoko Takahashi x Evangelion Stage“ das erste Mal gezeigt. Später folgte eine Vorführung auf der Anime Expo in Los Angeles nach einer Vorführung von „Evangelion: 3.0 You Can (Not) Redo“ und in Shanghai während einer „Evangelion“-Veranstaltung im Bezirk Jing’an. Zusätzlich wurde das Video an sechs Orten in Japan gezeigt.
Netflix begann im vergangenen Juni mit dem Streaming der ursprünglichen Anime-Fernsehserie „Neon Genesis Evangelion“ sowie der Filme „Neon Genesis Evangelion: Tod und Wiedergeburt“ und „Neon Genesis Evangelion: Das Ende der Evangelion“. Hierbei handelt es sich allerdings um Neusynchronisationen im deutschen Sprachgebiet und nicht um die ursprüngliche Fassung.