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Von Tennisspieler zum König der Otakus

Worum geht es?

Das Jahr 1982 hat sich japanischen Anime-Fans ins Gedächtnis bebrannt: Klassiker wie Gundam, Macross und Mahô non Princess Minky Momo entstanden und brachten den Anime-Boom ins Rollen. 1983 gab es die ersten OVAs. Kubo, der gerade ins Studentenleben eingestiegen ist, bleibt von diesen Umwälzungen zunächst unberührt. Doch er ahnt, dass ihm irgendwas im Leben fehlt – Tennis und Freundin sind einfach nicht genug. Da läuft ihm sein alter Schulfreund Tanaka über den Weg. Immer tiefer gerät er in dessen Freundeskreis, der sich ausschließlich mit Animes beschäftigt. Endlich erkennt Kubo den Sinn in seinem Leben: Er will der ultimative König der Otakus, der OtaKing werden.

Der Anime um Kubo’s Abenteuer ist nur ein Teil von Otaku no Video: In Realfilmszenen kommen Otakus zu Wort, die von ihrer Passion berichten und sich liebevoll-nostalgisch an die Anfänge des Anime-Booms erinnern. Der Film beschreibt auch die Anfänge des Gainax-Studios (Nadia – The Secret of Blue Water, Neon Genesis Evangelion), deren Gründer selbst Otakus waren und als deren Autobiographie Otaku no Video gesehen werden kann. Eine unterhaltsame Reise zum Beginn der Anime-Ära und dem Dasein wahrer Otakus!

Das Animationswerk „Otaku no Video“ entstand im Studio Gainax unter der Regie von Takeshi Mori. Toshio Okade übernahm hierbei das Skript sowie Screenplay. Als Animationsregisseur war Takeshi Honda und Hidenori Matsubara zuständig. Das Charakterdesign wiederum stammte von Kenichi Sonoda.

„Otaku no Video“ erschien erstmals 1991 in Japan bevor es 1993 in den englischsprachigen gebieten unter AnimEigo und 2003 unter OVA Films in Deutschland erschien.

Geschichte:

Die geschichtliche Erzählung von „Otaku no Video“ behandelt den jungen Kubo welcher durch Zufall einen alten Freund wiedertrifft und so in den Fängen der Otaku’s gerät. Dabei ist dieses Werk mehr als kurzer Anriss der Otaku-Szene zu betrachten und nicht als reguläres Animationswerk.

Die auf der DVD zu findenden Interviews ergänzen hierbei die Geschichte um eine ganz spezielle Szeneninterne Sichtweise, wobei „Otaku no Video“ auch ohne diese Interviews gesehen werden kann und eine in sich bündige Geschichte aufweist.

Idee:

Die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, war der Beginn vieler heute noch namhafter Anime wie zum Beispiel Neon Genesis Evangelion. Das die Mitarbeiter sowie Fans der Anime-Welt damals wie heute schlecht verdienen und meist schräg von der japanischen Gesellschaft angesehen werden ist bekannt. Genau aus diesem Grund ist das Werk „Otaku no Video“ als Gesellschaftliche Aufklärung damals wie heute ein wichtiges Werk.

Charaktere:

„Otaku no Video“ strotzt nur von Stereotypen. Und ehrlich haben wir bei diesem Titel auch nichts anderes erwartet, wenngleich die einzelnen Charaktere deutlich zu wenig Zeit bekommen sich zu entwickeln. Einzig der Protagonist Ken Kubo bekam eine kurze aber sehr extreme Charakterentwicklung spendiert. Von eher spießigen Tennisspieler und Frauenheld entwickelt er sich in kürzester Zeit zu einem Waschechten Otaku.

Die restlichen Charaktere bestehen wie bereits angedeutet aus stereotypen. Otaku-Stereotypen. Militär-, Cosplay-, Manga-,Anime-, Special Effect und und und verliebte werden hier durchaus etwas übertrieben aber liebevoll portraitiert.

Bild:

Den Zeichenstil der 90er Jahre muss man mögen, mit heutigen Serien ist diese Art der Animationswerke bei Nichten zu vergleichen. Ist diese doch viel grober und dennoch liebevoller mit entsprechenden Details gezeichnet wie manch Triple A-Anime der heutigen Zeit.

Ansonsten gibt es noch zu erwähnen, dass das Werk in einer Auflösung von 720p auf der Disc vorhanden ist.

Musik:

Die musikalische Untermalung welche von Kouhei Tanaka stammt, untermalte die knapp fünfzig-minütige Anime-Serie unterhaltsam wenngleich die verwendeten Werke nicht im Gedächtnis verharrten.

Ganz anders als das Opening von Kouji Tsujitani mit dem Titel Tatakae! Otaking. Ruhig und dennoch präsent klingt seine Stimme zu den wunderschön gestalteten Animationen des Openings. Tsujitani Kouji starb am 17. Oktober 2018 an einem Schlaganfall.

Otaku no Miyoimichi so der Titel des Endings gesungen von Toshiharu Sakurai und Kikuko Inoue schaffte es leider nicht auf gleicher Höhe wie das Ending zu überzeugen, passte dennoch gut zu dem Werk.

Sprecher/Ton:

Leider vermag ich aufgrund meiner nicht vorhandenen japanisch Kenntnisse insbesondere Kenntnisse der japanischen Sprachweise nicht zu beurteilen in welchem Ausmaß die Sprecherleistung der japanischen Stimmen geleifert wurden. Es sei allerdings mir erlaubt zu sagen, dass ich die verwendeten Stimmen als angenehm und anders wie in heutigen Werken üblich, nicht als schrill empfand.
Eine deutsche Synchronfassung ist bis zum heutigen Tage nicht produziert worden.

Fazit
„Otaku no Video“ zeigt die damalige, durchaus etwas übertriebene Sichtweise auf japanische Otaku’s, welche schnell als Spinner abgetan wurden. Dabei überzeugt das Werk mit Humor und aufgrund seiner verwendeten Interviews auch interessanten Geschichte. Die Bildqualität sowie die Animation, geschweige d enn die Gestaltung der Charaktere ist hierbei selbstredend veraltet. Dies muss allerdings keineswegs etwas schlechtes sein. Ich finde, dass nach wie vor dieser Zeichenstil sehr passend für dieses Werk ist.
Handlung
70
Idee & Setting
85
Charaktere
60
Bild & Animation
85
Musik
75
Synchronisation
80
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Charaktere
Bild & Animation
Musik
Synchronisation
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