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Mao Can´t Choose A Gender Band 1: Manga Review

Einführung, Titel und Genre:

Heute möchte ich euch den ersten Band von »Mao Can´t Choose A Gender« vorstellen, welcher von Kiina Nishino geschrieben und gezeichnet wurde. Der Manga ist in den Genres Comedy, Romance und Slice-of-Life angesiedelt.

Er wurde von Tokyopop lizenziert und die Reihe läuft bei uns in Deutschland jetzt auch an. Für einen Shojo Manga und Tokyopop typisch, liegt auch eine Shoco Card mit dabei. Am 13. September erschien Band 1 bei uns. Band 2 erscheint am 13. Dezember. In Japan sind bereits 4 Bände erschienen und die Reihe läuft noch.

Handlung:

Die hübsche und gut gebaute Mao wurde von ihrem ersten Freund ziemlich mies abserviert. Später erfuhr sie, dass dieser es nur auf Sex mit ihr abgesehen und einfach keine Lust mehr hatte, auf den Moment zu warten, bis sie miteinander schlafen würden. Das hat Mao so sehr in ihren Grundfesten erschüttert, dass sie beschließt, nie wieder etwas mit einem Jungen zu tun haben zu wollen und Männer ab sofort zu hassen. Doch als die 16-Jährige am nächsten Morgen aufwacht, bemerkt sie, dass sie plötzlich in einem Jungenkörper steckt. Ihr Vater klärt sie daraufhin auf, dass ihre Familie magische Fähigkeiten besitzt, die diesen Geschlechtswandel ermöglichen. So beschließt Mao, in ihrem Jungenkörper weiterzuleben. Doch ist diese Sache so einfach, wie sie sich das denkt?

An der Stelle möchte ich eine kleine Kritik an der Logik des Mangas äußern. Mao’s Mutter wurde auch zu Mao’s Vater. Allerdings nur dadurch, dass sie damals dachte „Ich hasse Männer“. Mao hingegen kann ihr Geschlecht wechseln, indem sie ebenfalls an „Ich hasse Männer“ denkt und indem sie einen Mann küsst (zumindest bislang). Vielleicht hat auch nur ihr Vater ihr das nicht gesagt oder es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich in der Familie. Aber es wirkt auch sehr nach „das muss jetzt so sein, weil Plot“, was ich sehr schade finde. Nicht so schade, dass der Manga dadurch schlecht wird. Das auf keinen Fall. Immerhin ist das eine interessante Comedy Komponente. Aber es hätte vielleicht auch nicht sein oder besser erklärt werden müssen.

Was mir auch nicht so sehr gefallen hat, ist, dass Mao ihren neuen Körper nicht weiter hinterfragt, sondern eher einfach akzeptiert wie es ist. Das finde ich etwas unwahrscheinlich, aber dafür ist es ja auch eine fiktive Geschichte, weswegen ich dieser Tatsache keinen Punktabzug gebe.

Idee & Setting:

Die Idee der Geschichte ist durchaus außergewöhnlich und besonders. Für einen „TSF“ (Transsexual Fiction) Manga, ist es aber relativ normal. Allerdings sind solche Manga in Deutschland immer noch eher rar gesät und nicht die Normalität. Das macht die wenigen Manga dieser Art aber besonders in meinen Augen und nicht so „gewöhnlich“ wie „normale“ Romance, School-Life, Slice of Life Manga (welche ich an und für sich aber auch sehr mag).

Für einen Slice of Life Manga typisch, befinden wir uns im Japan dieses Jahrzehnts in den typischen Handlungsorten wie Mao’s Schule. Ihrem Zuhause und Ihrem neuen Wohnheim. Das Setting ist dennoch abwechslungsreich und wird nicht langweilig.

Charaktere:

Die Charaktere sind in meinen Augen gut geschrieben und kommen auch natürlich und vor allem realistisch herüber. Sie vertreten zu einem Großteil die meiner Meinung nach typischen Gedanken eines Jugendlichen in der Pubertät. Hier allerdings eher im negativen Sinne. Das zeigt aber auch gesellschaftliche und pubertäre Probleme auf und regt den Leser zum Nachdenken an.

Mao verkörpert dabei die Rolle des „Zuschauers“, der beide Geschlechterrollen erlebt und auch mit allen Vor- und Nachteilen sowie deren Problemen konfrontiert wird und daran arbeitet, diese zu lösen. Sie kann sich auch entscheiden, ob sie ein Mann oder eine Frau sein möchte und möchte dementsprechend beide Geschlechter erleben und sich entscheiden, mit welchem Körper sie für den Rest ihrer Tage weiterleben möchte.

Ryusei ist Mao’s Zimmerpartner im Jungenwohnheim und er selbst ist ziemlich bedacht darauf, dass er seine Freunde nicht belastet oder ihnen Probleme bereitet. Auch wenn er das im Laufe des Mangas auf lustige Art und Weise immer wieder mal tut. Damit sorgt er für allerhand lustige Momente mit Mao oder für sich selbst, indem er sich beispielsweise halb verschlafen und verwirrt in Mao’s Bett legt.

Kunststil und Leseerfahrung:

Den Zeichenstil und das Charakterdesign finde ich sehr ansprechend. Die Emotionen der Charaktere kommen allein durch den Zeichenstil bereits super herüber. Auch das Cover ist sehr ansprechend designt und man erkennt auf den ersten Blick, was das Hauptthema des Mangas ist. Grade bei solchen Werken finde ich das sehr wichtig.

Der Manga lässt sich flüssig und ohne Probleme lesen. Was mir bei der Erzählweise vor allem gefällt ist, dass man als Leser sowohl die Gedanken des männlichen, als auch des weiblichen Geschlechts entdecken, beurteilen und auch nachvollziehen kann.

Empfehlung:

Wie auch „Männlich? Weiblich? Unbeschreiblich!“ ist dieser Titel eine interessante Beleuchtung der Geschlechterrollen und somit für alle Leute geeignet, die sich mit diesem Thema (auf humorvolle Art und Weise) auseinandersetzen wollen.

In dem Sinne: Comedy, Romance und Slice of Life Fans kommen bei diesem Manga sicher auf ihre Kosten. Wenn ihr aber nichts damit anfangen könnt, dass sich ein Junge in ein Mädchen verwandeln kann oder umgekehrt, dann ist das wahrscheinlich eher nichts für euch, da das ein elementarer Bestandteil des Mangas ist.

An der Stelle auch nochmal gesondert die Empfehlung: Wenn euch dieser Band/diese Reihe gefällt, dann kann ich euch auch den Zweiteiler „Männlich? Weiblich? Unbeschreiblich!“ empfehlen.

Fazit
Mao Can´t Choose A Gender hat mir genauso wie der Titel "Männlich? Weiblich? Unbeschreiblich" direkt gefallen, da er von Anfang an direkt auf das männliche und weibliche Geschlecht eingeht und diese auch behandelt und beleuchtet. Ebenso die "typischen" Gedanken beider Geschlechter, was mir als Grübler der ich bin, wieder allerhand Stoff verschafft, um über alles Mögliche diesbezüglich nachzudenken. "Verhalten wir uns als Männer korrekt?" "Wie können wir uns Frauen gegenüber besser verhalten?" "Warum verhalten wir uns Frauen gegenüber, wie wir es zumindest laut Klischee tun?" Und viele, viele weitere Fragen. Frauen wiederum werden sicher ähnliche oder sogar andere Gedanken bezüglich des weiblichen Geschlechts in den Kopf kommen. Aber abseits der ganzen Grübelei habe ich mich in dem Band einfach wohlgefühlt und das ist doch alles, was am Ende zählt. Ich freue mich schon sehr auf Band 2 und wie es weitergeht mit Mao und seinen/ihren Beziehungen.
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