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Idols & die Schattenseiten der Musikbranche

Anime als Verstärker der parasozialen Verbindung

In vielen Idol-Anime werden fiktive Idols mit realen Eigenschaften erschaffen, die den Zuschauern die Möglichkeit geben, eine parasoziale Beziehung zu diesen Charakteren aufzubauen – ähnlich wie bei echten Idols. Diese Serien stellen oft die intensive Arbeit und den sozialen Druck dar, den die Protagonistinnen erleben, um ihren Traum zu verwirklichen. Fans der Serien entwickeln eine starke emotionale Bindung zu den Anime-Idols, die teilweise genauso intensiv ist wie die zu echten Idols. Nichtzuletzt, da gerade in Anime wie „The Idolmaster“ oder „Love Live!“ echte Idols, meist explizit für die Serien gecastet, die Charaktere vertonen.

Das Besondere an dieser Form von parasozialer Verbindung im Anime ist, dass die Interaktionen durch das Medium erweitert werden können. Zuschauer können nicht nur die Geschichte der Idols verfolgen, sondern auch durch Merchandise, (virtuelle) Konzerte und interaktive Spiele wie „The Idolmaster“ oder „Love Live! School Idol Festival“ aktiv mit ihren virtuellen Idols in Kontakt treten. Diese virtuellen Welten schaffen es, die Fans in die Rolle von Produzenten zu versetzen, die das Leben und den Erfolg der fiktiven Idols beeinflussen können, was die emotionale Bindung weiter verstärkt.

Der wirtschaftliche Nutzen für die Industrie

Die Idol-Anime-Industrie hat sich als äußerst profitabel erwiesen. Die Popularität von Anime-Idols führt nicht nur zu hohen Einschaltquoten und Merchandise-Verkäufen, sondern oft auch zu realen Auftritten der Synchronsprecherinnen, die die Idols in der Serie darstellen. Diese Synchronsprecherinnen treten auf Konzerten oder Events auf. Dies verwischt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und verstärkt die parasoziale Bindung weiter, da die Fans sowohl die fiktive als auch die reale Person als Teil der Idol-Welt wahrnehmen.

Diese Konvergenz von Anime und Idol-Kultur bietet der Musikindustrie zusätzliche Möglichkeiten, Einnahmen zu generieren und eine Fanbasis aufzubauen, die sowohl fiktive als auch reale Idols unterstützt. Die Cross-Medien-Strategie ermöglicht es den Produzenten, mehrere Plattformen zu nutzen, um die Fans in ein komplettes Idol-Erlebnis einzutauchen – von Anime und Videospielen über Musikveröffentlichungen bis hin zu realen Konzerten.

Allerdings kann die Idol-Industrie durch Anime ungesunde Ideale verstärken. In den meisten Anime werden Idols als perfekte, immer fröhliche und fleißige Persönlichkeiten dargestellt, die keine Fehler machen dürfen. Dies setzt sowohl reale Idols als auch die fiktiven Darsteller unter enormen Druck, ein solches Ideal zu erfüllen.

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