Einführung, Titel und Genre:
Heut möchte ich euch die Reihe „Café Liebe“ vorstellen, welche von der Autorin Miman geschrieben wurde. Der Manga ist im Yuri, Romance, Comedy und dem Drama Genre angesiedelt.
Er wurde von Tokyopop lizenziert und die Reihe läuft aktuell noch. 11 Bände sind bis jetzt ins Deutschland erschienen und 12 sind es in Japan.
Die Reihe ist noch nicht abgeschlossen.
Handlung:
Hime Shiraki ist das niedlichste Mädchen aus ihrer Klasse. Man kann sicher auch sagen, das niedlichste Mädchen aus der ganzen Stadt.
Doch diese Niedlichkeit ist nur eine Fassade, um von allen Menschen geliebt zu werden und damit an einen reichen Mann heranzukommen, wegen dem sie in Saus und Braus leben kann. Durch ein Unglück muss sie nun aber in einem Themencafé aushelfen, wo sie auf die wirklich schöne Mitsuki Ayanokouji trifft. Durch einen Fehler von Hime wird die Beziehung zu ihr allerdings etwas „schwierig“. Wird Hime es schaffen, auch sie davon zu überzeugen, sie zu mögen? Und wird sie in dem Café zurechtkommen?
Im Laufe der Handlung verschiebt sich der Fokus von Mitsuki und Hime auch auf die anderen Charaktere, wodurch vermeintliche Nebencharaktere auch ausreichend beleuchtet werden.
Idee und Setting:
Die Geschichte spielt in einem deutschen Themencafé in Japan, und zwar im sogenannten „Lyzeum Liebe“. Einer fiktiven Mädchenoberschule. Bestellen kann man dort alles von Sachertorte über Bratwurst mit Sauerkraut. Eben typisch deutsche Speisen, auch wenn die Sachertorte eher nach Österreich gehört. Die Bedienung besteht aus den Schülerinnen (keinen Maids!) des Lyzeums, welche auch als Schwesternpaar zu zweit auftreten können. Ein Schwesternpaar ist dabei wirklich eher sowas wie ein Geschwisterpaar und kein Liebespaar, auch wenn das hier und da so herüberkommt.
Sozusagen haben wir hier eine Art Pseudo Geschwisterpaar im modernen Japan, welches in einem Café mit deutschen Speisen lockt. Eine durchaus besondere Kombination.
Das Setting verschiebt sich in den späteren Bänden etwas vom Café, in dem sie arbeiten, zu Orten wie einem Hotel oder einen „Mäcces“. Aber das Café bleibt immer der Hauptstandort, an dem die Geschichte spielt.
Charaktere:
Die Charaktere in Café Liebe sind allesamt mit einem Päckchen, welches sie zu tragen haben, gesegnet. Das wiederum macht sie realistischer und glaubwürdiger. Vom Charakter her muss ich aber sagen, dass mir Hime und Kanoko sehr missfallen in ihrer Grundeinstellung. Hime bessert sich im Verlauf der Handlung etwas, aber Kanoko ist (Stand Band 11) immer noch absolut unsympathisch, auch wenn man sie irgendwo auch verstehen kann.
Meine persönliche Lieblingscharakterin ist Sumika Chibana. Sie besitzt ein sehr erwachsenes und reifes Auftreten, aber auch ihr ist nicht alles klar, beziehungsweise versteht sie nicht alles und wirkt dadurch wiederum im Kern auch kindlich und realistisch. Ihre Charakterentwicklung ist bislang für mich auch die Beste von allen. Ich hoffe auf jeden Fall für sie mit, dass alles ein gutes Ende hat.
Kunststil und Leseerfahrung:
Der Zeichenstil gefällt mir sehr und ich habe daran absolut nichts auszusetzen. Der Manga bietet auch sehr „überladene“ Szenen (zeichentechnisch gesehen) und auch diese sehen wirklich sehr schön aus.
Zur Leseerfahrung muss ich sagen, manche Seiten wirken sehr überladen mit Text. Das macht es für mich nicht schlecht, aber man merkt, dass es irgendwann anstrengend wird. Fälschlicherweise kommt einem der Manga damit ziemlich voll vor, obwohl er vom Tempo und im Vergleich zum Anime wie jeder andere Manga ca. 3 Episoden pro Band umfasst.
Die Autorin hat auch in Form einer Notiz am Ende von Band 1 erläutert, dass sie eigentlich noch viel mehr allein in diesem Band erzählen wollte. Das musste sie dann aber nach hinten in andere Bände verschieben. Vielleicht kommt es mir auch nur deswegen so voll vor. Bis zum 11. Band muss ich jetzt sagen, waren die Panels immer gut gefüllt und die Handlung ist rein vom Text her wirklich intensiv und ausführlich, auch wenn andererseits nicht so unglaublich viel passiert. Die Kapitel nehmen sich vom Anfang der Reihe zum Ende hin immer mehr Zeit, um alles in einem angenehmen Tempo zu erklären. Es bleibt also nicht so „gequetscht“ wie zum Beginn der Reihe.
Empfehlung:
Anfangs hätte ich gesagt, dass es für jedes Genre einen besseren Manga gibt als diesen. Aber schon allein durch das Drama und die Gefühle der Charaktere dahinter, ist es für Yuri und Drama Fans mindestens einen Versuch wert. Es ist jetzt kein Yuri wie in Flüster mir ein Liebeslied, aber Yuri ist so wie ich es mittlerweile kennengelernt habe ja eh etwas Besonderes. Er geht in die Richtung von Citrus, aber durch die Atmosphäre ist diese Reihe für mich (meist) nicht so düster wie Citrus. Man könnte es sozusagen „Citrus Light“ nennen.
Comedy kommt vor, ja. Ist aber kein Grund, die Reihe deswegen unbedingt zu kaufen.
Der Manga sticht einfach durch seine Gesamtheit und das Drama hervor. Im Vergleich zum Anime kommen wir hier auch in den späteren Bänden mehr in den Genuss des Yuri, wofür man sich diese Reihe sicher eigentlich kaufen möchte oder schon gekauft hat.
Er eignet sich auf jeden Fall um es ruhig an einem Sonntag im Sonnenschein oder Abends vor dem Kamin zu lesen. Er ist einfach fesselnd durch die Spannung, die aufgebaut wird und die Probleme der einzelnen Charaktere und deren Beziehungen miteinander.