Charaktere – Funktional, aber noch ohne Tiefgang
Die Charaktere wirken zum jetzigen Zeitpunkt größtenteils funktional – sie erfüllen narrative Rollen, ohne bislang besonders hervorzustechen. Der Protagonist ist sympathisch, wirkt aber noch recht klassisch gezeichnet. Seine Mitstreiter:innen (die Keuschheits-Allianz) bieten zwar interessante Ansätze – etwa durch Kontraste in Ideologie und Temperament – sind bisher aber recht eindimensional.
Trotzdem: Es gibt keine gravierenden Schwächen im Cast. Die Figuren erfüllen ihren Zweck, und man merkt, dass hier noch Entwicklungspotenzial besteht. In einem Anime wie diesem ist es ohnehin wichtiger, wie die Charaktere mit dem absurden Setting umgehen – und hier zeigen sich bereits erste interessante Dynamiken.
Bild / Animation – Studio Passione liefert auf ganzer Linie ab
Was »Nukitashi: Welcome to Love Island« visuell abliefert, ist für einen Anime mit Ecchi-Schwerpunkt ungewöhnlich hochwertig. Studio Passione – bekannt für Citrus, Mieruko-chan und Harem in the Labyrinth of Another World – bringt hier ein erstaunliches Maß an Details, Ausdruck und Stilgefühl ein.
Die Farbpalette ist kräftig, die Bewegungen flüssig, und besonders in den kontrastreichen Szenen zwischen Komik und Ernsthaftigkeit wird mit Bildsprache experimentiert. Kameraperspektiven und Schnitte wirken oft filmisch durchdacht – was im Zusammenspiel mit der grotesken Welt noch intensiver wirkt.
Visuell hebt sich »Nukitashi: Welcome to Love Island« ganz klar vom Durchschnitt ab – vor allem, wenn man bedenkt, dass viele Titel dieser Kategorie eher visuell schablonenhaft daherkommen.