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    Ist der Film zum X-Franchise eine gute Wahl?

    am

    Worum geht es?

    Im Jahr 1999 kämpfen die sechs Erddrachen, welche für eine Neuerung der Erde und die Vernichtung der Menschheit kämpfen, gegen die sechs Himmelsdrachen, die die Erde davor beschützen wollen. Ein Junge namens Kamui kehrt nach Tokio zurück, um das heilige Schwert an sich zu nehmen, wobei er sich als noch nicht würdig herausstellt. Er ist jedoch der Auserwählte und muss entscheiden, ob er als Erd- oder Himmelsdrache am Tag der Prophezeiung kämpfen will. Doch egal, welche Entscheidung er trifft, die Zukunft lässt sich nicht verändern. Wird Kamui es gelingen das Schicksal doch noch zu besiegen?

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    „X: The Movie“, welcher eine Alternative Version zur „X: TV-Serie“ darstellt, erschien 1996, also 5 Jahre vor der TV-Serie.
    2002 erschien das erste Mal „X: The Movie“ durch OVA Films in Deutschland. Mitte Juli diesen Jahres erschien durch nipponart der Film abermals in Deutschland. Diesmal auf DVD und erstmals auf Blu-ray.
    Das Studio Madhouse produzierte den Film basierend auf CLAMPs gleichnamiger Mangareihe.

    Rintaro war hierbei als Regisseur und Skriptschreiber zuständig, übernahm allerdings auch noch die Arbeit am Screenplay. Ihm zur Seite stand Hiroyuki Tanaka. Das Charakterdesign übernahm Nobuteru.

    Geschichte:

    „X: The Movie“ überzeugt durch eine spannende, düstere Atmosphäre welche durch zahlreiche emotionale Momente ergänzt wird.
    Ein großer Minuspunkt des Animationswerkes, welche mit 100 Minuten eine eher Durchschnittliche Laufzeit besitzt, ist allerdings die Erzählgeschwindigkeit. Zwar wird die Geschichte an sich nachvollziehbar abgehandelt, doch gerade zum Ende hin fehlt der Spannungsbogen, welcher das Werk versuchte aufzubauen völlig.

    Viel zu schnell wird das Ende einfach eingeläutet, womit der Zuschauer anstatt eines Spannungsbogens, lediglich ein großes Blutbad erfährt.

    Idee:

    Das Konzept hinter „X: The Movie“, ist recht simpel. Zwei Fraktionen, wobei der Protagonist einer von beiden Fraktionen beiwohnen muss ob er möchte oder nicht.
    Beide Fraktionen sind bis auf den Tod verfeindet und der Protagonist überlebt als einziger seiner Fraktion.

    Besonders einzigartig ist dieses Konzept keinesfalls und doch schafft es „X: The Movie“ mit ein wenig Magie, Liebe und Mysterien das ganze aufzupeppen.

    Also nicht unbedingt die Neuerfindung des Rades, allerdings eine gute Umsetzung.

    Charaktere:

    Bezüglich der Charaktere ist „X: The Movie“ leider eher zweitrangig. Nicht unbedingt aufgrund von schlechter Charaktergeschichten, sondern aufgrund der schnellen Handlung und der recht kurzen Spielzeit, welche keine nennenswerte Charakterentwicklung bieten kann.
    Zwar bilden einzelne Charaktere durchaus hier die Ausnahme, allerdings in einem sehr geringen Ausmaß.

    Bild:

    Viele Klassiker reifen wie ein guter Wein mit der Zeit, „X: The Movie“ schaffte dies allerdings nicht. Die von uns getestete Blu-ray Version, wies ein 16:9 Format mit 1080i auf. Dabei ist das Format „i“ was für „interlaced“ steht, nicht mehr zeitgemäß.
    Durch dieses Verfahren wird im Grunde nur das halbe Bild am Bildschirm gezeigt, was zwar das menschliche Auge bis zu einem gewissen Grad nicht wahrnehmen kann und dadurch weniger Bildmaterial benötigt wird, allerdings aus der Zeit des Röhrenfernsehers noch stammt und auf eine modernen Blu-ray-Disc eigentlich nichts mehr zu suchen hat.

    Die Animation an sich mag zwar gelungen sein und ist durchaus flüssig gestaltet, die Darstellung des Werkes im Allgemeinen, sprich Farbgestaltung und Kontrast sind allerdings bei weitem auf modernen Geräten nicht annehmbar.

    Durch erwähnte „interlaced“-Variante wirkt die Darstellung der Charaktere unscharf und veraltet, wodurch ein anschauen auf modernen Geräten ohne genügend Abstand nicht genießbar ist.

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    Bild: ©1996 CLAMP/“X“ Production Committee

    Musik:

    „X Japan“ welchen den Ending-Song Forever Love beigesteurt haben, schafften es gekonnt die Atmosphäre des Werkes in ihren Song einzubauen.
    Der Soundtrack innerhalb des Werkes unterstützte die Szenerien, wobei nur selten Gänsehaut-Momente auftraten.

    Sprecher/Ton:

    Für die deutsche Umsetzung des Animationswerkes „X: The Movie“ wurde die Synchronfirma Bikini Studios in Berlin beschäftigt.

    Zwar war die Arbeit der Synchronsprecher gut, ihre jeweiligen Stimmen passten nahezu perfekt zu den jeweiligen Charakteren, doch die Bearbeitung der Tonspuren ist ein Grauen. Kaum ein Satz der deutschen Umsetzung wurde Lippensynchron umgesetzt, teilweise sind Dialogstücke Sekundenversetzt.
    Eine schlechtere Synchronarbeit habe ich bislang nicht gesehen.

    Fazit
    "X: The Movie" bietet neben einer soliden Geschichte und einer für damaligen Verhältnissen guten Darstellung eine passende Synchronisation. Allerdings machen Editing-Fehler am laufenden Band und eine nicht mehr zeitgemäße Video-Darstellungsart den sonst so ansprechenden Film zu einem No Go. Die Asynchronitäten des Werkes, gepaart mit der schlechten Auflösung, sind ein zu großer Minuspunkt um hier eine Kaufempfehlung auszusprechen. Solltet ihr noch einen alten Röhrenfernseher besitzen, so könntet ihr Spaß beim schauen haben. Ansonsten hilft nur genügend Abstand halten. Allerdings mehr als eine Armlänge.
    Handlung
    60
    Idee & Setting
    55
    Charaktere
    45
    Bild & Animation
    30
    Musik
    80
    Synchronisation
    65
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    Stefan Kallay
    Stefan Kallayhttps://www.animeheaven.de
    Stefan Kallay ist Gründer und Initiator der 2015 gegründeten Online-Newsseite Otaku Nation. 2016 folgte die Umgestaltung in das heutige Anime Heaven.

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