Am vergangenen Dienstag startete auf der Crowdfunding-Webseite Kickstarter eine Kampagne für ein Projekt mit dem Namen „Anime Tube“, dieses Projekt sollte ein neuer Streaming-Dienst werden, so die Verantwortlichen hinter der Kampagne. Allerdings wurde die Kampagne aufgrund anhaltender Kritik und Betrugsvorwürfen durch Kickstarter selbst vorerst auf Eis gelegt.
Versprochene Anime waren bereits lizenziert
„Die Zukunft des Anime-Apps“ so verkauften das Unternehmen Game Face, welches hinter „Anime Tube“ steckt seine Kampagne. So sollte der neue Dienst „Piraterie bekämpfen“ und „alle Probleme der aktuell vorhandenen Anbieter lösen“.
Dabei schreckten die Macher auch nicht zurück andere Anbieter-Apps vorzuführen.
Das Ziel des Projektes war deutlich zu hoch angesetzt das merkte man, als eine Liste von 1.300 Anime veröffentlicht wurde, deren Lizenzen bereits in Diskussion seien.
Dabei enthält diese Liste auch Exklusivtitel und Eigenproduktionen von Streaming-Diensten wie Netflix und Crunchyroll,deren Lizenzierung wohl schwer bis unmöglich gewesen wäre. Des Weiteren wurden viele der genannten Titel bereits an andere Anbieter im Westen lizenziert.
Shawne Kleckner, CEO von Nozomi Entertainment, wunderte sich derweilen auf Twitter, warum die Liste Titel umfasste, für die sein Unternehmen bereits die Rechte besitzt. Anfragen für eine Sublizenzierung wären Seitens Game Face nie geschehen. Auch bei GKIDS soll keine Anfrage eingegangen sein.
Trotz der vielen Unstimmigkeiten haben bis zum Zwangsstopp der Kampagne durch Kickstarter, deren Ziel bei 50.000 US-Dollar lag, insgesamt 938 Unterstützer über 100.000 US-Dollar (etwa 84.200 Euro) zur Finanzierung beigetragen. Game Face hat bereits gegen die Suspendierung Einspruch eingelegt.