Worum geht es?
Die graue Hexe Karla sät Zwietracht und Hass zwischen den Reichen und schon bald steht ein Krieg zwischen den Inselreichen Lodoss und Marmo bevor. Nur der Kämpfer Parn und seine Mitstreiter können dies noch verhindern. Tauche ein in die Welt von Lodoss, in der Elfen, Zwerge, Magier und Drachen ihr Unwesen treiben…
Geschichte:
Sechs Gefährten machen sich auf ein Abenteuer ohne mögliche Wiederkehr, ihr Ziel die Zerstörung eines mächtigen Ringes… Warte falscher Film. Doch diese Verwechslung kommt nicht von irgendwoher, „Record of Lodoss War“ bietet viele Ähnlichkeiten zu Tolkins Wer „Der Herr der Ringe“ und anfangs dachte ich sogar es wäre die japanische Version davon. Allerdings würde ich hier dem Studio Madhouse definitiv unrecht machen. Zwar war Tolkins „Der Herr der Ringe“ zweifelslos eine Inspiration für die Verantwortlichen, dafür gibt es keine Zweifel. Dennoch bietet „Record of Lodoss War“ eine grundlegende andere Geschichte.
Diese wird spannend Erzählt und bietet tolle Abenteuer und mächtige Kämpfe, welche von emotionalen Momenten abgelöst werden. Meiner Meinung nach hinkt „Record of Lodoss War“ definitiv nicht Tolkins Meisterwerk hinterher.
Idee:
Elfen, Zwerge, Orks und Monster sind keinesfalls etwas Neues in der Anime-Welt unserer heutigen Zeit. Doch 1988 war dies noch völlig anders. In diesem Jahr wurde der erste Roman zu „Record of Lodoss War“ veröffentlicht. 1990 erschien dann der Anime dazu.
Legen wir das Jahr als Grundlage fest, so müssen wir uns eingestehen, dass das Setting für die damalige Zeit wohl etwas sehr Außergewöhnliches war. Tolkin welcher 1978 verstarb, schuf mit „Der Herr der Ringe“ eines der bedeutesten Werke der Literatur und gleiches gilt für „Record of Lodoss War“.
Für die heutige Zeit vermag das Setting nichts neues mehr sein, dennoch ist es für damalige Verhältnisse ein Meilenstein gewesen.
Charaktere:
Was die Charaktere betrifft, so bietet das Werk „Record of Lodoss War“ die typischen Stereotypen. Was die Charaktere aber keinesfalls stumpf wirken lässt.
So haben wir mit Parn den Protagonisten der Serie, er ist der typische Held. Sein Vater, ein angesehener Ritter wird verunglimpft was Parn zutiefst kränkt und so macht er sich auf die Reise im zweiten Krieg der Helden gegen die Armee Marmos anzutreten. Er zeigt neben dem typischen Heldenmerkmale wie übergroßen Mut, welcher auch zur Selbstzerstörung neigt, ein großes Herz für seine Freunde.
Der zweite wichtige Charakter ist wohl Deedlit, nicht nur, weil sie ein ständiger Begleiter von Parn ist, sondern auch weil sie die Frauenquote der Gruppe um hundert Prozent erhöht. Deedlit ist eine Waldelfe, doch anders wie bei Tolkins „Der Herr der Ringe“ ist sie nicht schwächlich, sondern eine starke Kriegerin welche sich allerdings an der Natur erfreut.
Ghim ist ein typischer Zwerg und der Name bestimmt nur ein Zufall, allerdings besitzt der Charakter deutliche Züge seines literarischen Ichs. So besitzt auch er eine gewisse Abneigung gegenüber Elfen und ist stur. Durch gewisse Umstände schließt er sich der Gruppe rund um Parn an.
Die restlichen Charaktere sind leider im Anime viel zu unwichtig herübergekommen. Hier hätte man diese noch etwas weiter ausbauen können, denn „Record of Lodoss War“ bietet neben diesen drei offensichtlichen inspirierten Charakteren auch noch weitere. So gibt es einen Gandal in Jung mit dem Namen Slayn, einen menschlichen Frodo namens Etoh und einen griesgrämigen Aragorn mit dem Namen Woodchuck.
Insgesamt waren die Charaktere auch mit ihrer offensichtlichen Anlehnungen und Inspirationen sehr gut gestaltet und handelten sehr realistisch. Leider sind nur wenige Charakter wirklich ausgeprägt gestaltet worden, wodurch das ganze etwas geschmälert wurde.
Bild:
Das größte Manko ist augenscheinlich die 4:3 Darstellung des Werkes „Record of Lodoss War“, doch betrachten wir das Alter des Anime etwas genauer, so ist diese Darstellung kein Wunder. Ist doch das Werk über 25 Jahre alt. Da verwundert es auch nicht, dass der Zeichenstil ein völlig anderer und keineswegs der heutigen Zeit entsprechend ist. Dennoch ist dieser keineswegs schlecht. Besonders positiv sticht die Farbsättigung hervor. Die Animationen sind flüssig und machen vor allem bei den Kämpfen Spaß.
An einigen Stellen vor allem das Glühen von Schwerten oder Blitzen merkt man dem Anime allerdings sein Alter an. Hier sind die Effekte leider nicht so geglückt, wenngleich dies einen gewissen Charme versprüht.
Musik:
Musikalisch hat „Record of Lodoss War“ leider keinen Preis gewonnen. Zwar war das Opening sowie das Ending gut gestaltet, doch die musikalische Untermalung war nicht sonderlich überzeugend.
Das gleiche gilt für den Soundtrack innerhalb des Anime. Dieser war zwar passend gewählt worden, dennoch unterstützte er die Szenen nicht aktiv genug.
Sprecher/Ton:
Synchrontechnisch vermag „Record of Lodoss War“ eher im Durchschnitt zu liegen. Die Sprecher rund um Timmo Niesner als Pan und Beate Pfeiffer als Deedlit haben die Charaktere sehr gut gesprochen. Vor allem hat mir Nobert Gastell als Ghim sehr gut gefallen. Dennoch muss ich zugeben, dass keine der Stimmen mich wirklich umgehauen hat. Allerdings war auch keine der Stimmen so schlecht, dass ich diese rügen müsste.
Mischfehler sind mir nicht aufgefallen. Allerdings sind in einigen Szenen Effekte für Blitze und ähnlichem nicht optimal abgestimmt, dies ist wohl allerdings dem Alter des Anime geschuldet.