Worum geht es?
Japan im Jahre 2100: Nach einem Erdbeben sind weite Teile des Landes überschwemmt und Panik und Chaos beherrschen die Szenerie. Lediglich die Metropole Tokio blieb weitestgehend von der Katastrophe verschont. Just dorthin flüchten sich die junge Mutter Masane und ihre Tochter Rihoko, in der Hoffnung ein neues Leben beginnen zu können. Als das Jugendamt Rihoko in seine Obhut nimmt und Masane von einem roboterähnlichen Wesen attackiert wird, offenbart sich in ihr die Macht der Witchblade, die aus ihr eine tödliche Kriegerin macht. Doch auf eben diese Macht haben es auch zwei Organisationen abgesehen, in deren Visier die junge Frau nun gerät …
Geschichte:
Die Geschichte bietet nur weniges neben den unzähligen Kämpfen. WITCHBLADE versucht verzweifelt eine Geschichte in der Geschichte aufzubauen, ohne die eigentliche Handlung die Priorität zu verleihen. Viel zu wenig wurde hier darauf geachtet die Geschichte auszubauen und so bleibt bis auf eine recht oberflächige Geschichte nichts übrig.
Anstatt die doch sehr interessante Geschichte von Masane Amaha und der WITCHBLADE auszubauen, konzentriert sich das Werk lediglich auf die Kämpfe zwischen der WITCHBLADE und den X-Cons beziehunsgweise den Neogene. Leider kommt hierbei auch die Beziehung zwischen Masane und ihrer mutmaßlichen Tochter Rihoko deutlich zu kurz.
Idee:
Prinzipell ist das Setting von WITCHBLADE etwas neues und erfrischendes, wenngleich natürlich einige sehr bekannte Elemente vorkommen. Als bestes Beispiel hierbei ist wohl die Verwandlung von Masane Amaha in die sogenannte WITCHBLADE. Dieses Element gibt es zu genüge in abgewandelter Form in unzähligen Werke, was allerdings das Setting ausmacht, ist die Botschaft welches es erzählt. So wird neben der offensiven Botschaft gegen Waffen auch das Thema Klonen angesprochen. Wenngleich auch diese Elemente zu haufen in anderen Werken als WITCHBLADE zu finden sind, so sind diese durchdacht eingesetzt worden.
Charaktere:
Diejenigen die diesen Kanal schon länger kennen, wissen wahrscheinlich wie selten ich an den eigentlichen Charakteren der Anime Werke herumnörgele. Meist ist auch gar nicht notwendig, denn die Charaktere benehmen sich dann zumindest für ihr Universum glaubwürdig.
Anders in dem Werk WITCHBLADE.
Nehmen wir Masane Amaha mal als Beispiel. Obwohl sie etwa 23 Jahre alt ist benimmt sie sich wie ein kleines Kind, okay das ist noch ertragbar und schafft sogar an einigen Stellen ein schmunzeln. Was allerdings viel schlimmer ist, ist die Tatsache dass sie, obwohl sie Rihoko als Tochter hat, so sehr darauf versessen ist, Geld für ihre kleine Familie zu sammeln, dass sie vergisst, das Rihoko, sollte Masane sterben alleine aufwachsen muss. Zwar tritt dieser Eifer erst gegen Ende es Anime nach einer Folge von Ereignissen auf und man versteht es auch zum größten Teil, dennoch vermag der Charakter, nicht die nötige Authentizität zu bieten.
Auch die sechjährige Rihoko ist keinen deut besser als ihre Mutter. Nungut, sie ist zumindest erwachsener als diese und bietet somit ein passendes Gegenstück zu Amane. Sie ist für ihr Alter schon recht Erwachsen. Das wichtigste für Rihoko ist stets ihre Mutter.
Masane und Rihoko besitzen somit die gegensätzlichen Eigenschaften, welche sie eigentlich als ihr Charakterbild haben sollten.
Das WITCHBLADE allerdings auch weis wie es anders geht, sehen wir an Charakteren wie dem Journalisten Yuusike Tozawa und dem Direktor der Spezial-Abteilung von Douji Industries Reiji Takayama, aber auch vielen anderen. Diese sind sehr authentisch gehalten und passen perfekt in die jeweilige Szenerie.
Bild:
Das Werk WITCHBLADE erschien erstmals 2006 in Japan wodurch es auch nicht verwundert, dass die Bildqualität nicht dem heutigen Standard entspricht, allerdings überzeugt die von Nipponart herausgebracht Blu-ray Fassung durch ihre gute Farbsättigung sowie eine flüssige Animation.
Zwar ist das Charakterdesign vor allem bei der Protagonistin Masane und ihren weiblichen Gegenspielerinnen unrealistisch gehalten, dennoch für die eigentliche Zielgruppe durchaus perfekt.
Musik:
Musikalisch konnte WITCHBLADE nur in Ausnahmen überzeugen. Lediglich das Ending konnte deutlich überzeugen. Das Opening hingegen schaffte es lediglich durch seine Animation zu überzeugen. Die begleitende Musik sowie der einsetzende Gesang schafft leider nicht, mit dem Opening zu harmonieren.
Der allgemeine Soundtrack ist eher beiläufig im Werk erschienen und blieb nicht im Gedächtnis, in entscheidenden Momenten war er allerdings vorhanden und unterstützte das Werk.
Sprecher/Ton:
Auch wenn es viele Negativen Punkte bei dem Werk WITCHBLADE vorhanden sind, so schafften die Synchronsprecher rund um Kordula Leiße als Masane Amaha bzw. der WITCHBLADE, Kristin Hesse als Rihoko Amaha sowie René Dawn-Claude als Yuusuke Tozaawa und Rieke Werner als Maria, die Charaktere authentisch zu sprechen. Selbst die kleinsten Nebenrollen waren überzeugend.
Ton- beziehungsweise Mischfehler sind und nicht aufgefallen.
Extras:
Als Extra gibt es in der von Nipponart herausgebrachten Gesamtausgabe ein Poster sowie einen Sticker mit dem Aufdruck der WITCHBLADE.