Heute geht es um Call of the Night, einem Anime der als bester der Season gilt, allerdings hierzulande nur mit englischen Untertiteln bei HIDIVE geschaut werden konnte.
Worum geht es?
Call of the Night welcher zwischen Juli und September diesen Jahres lief und im Japan unter dem Titel Yofukashi no Uta veröffentlicht wurde, entstand unter der Regie von Tomoyuki Itamura im Studio Liden Films und umfasst 13 Episoden jeweils einer Laufzeit von 24 Minuten.
Die Geschichte des RomCom-Anime dreht sich um den Mittelschüler Kou welcher in letzter Zeit nicht schlafen kann und daher Nachts die Straßen entlang wandert. Dort trifft er auf Nazuna Nanakusa. Für diese ist die Nacht die »Zeit der Freiheit«.
Zu Kous Verwunderung weiß sie ganz genau, weshalb er nicht schlafen kann. Es gibt viele Gründe dafür, doch im Prinzip kann man es auf einen ganz bestimmten Grund herunterbrechen: Weil man nicht zufrieden damit ist, wie man den Tag verbracht hat. Solange Kou es nicht schafft, sich von seinen Hemmungen zu befreien, wird er das auch nie sein.
Wie sich im laufe dieser Nacht herausstellen sollte, ist Nazuna kein normales Mädchen. Sondern eine Vampirin und wortwörtlich in der Nacht zuhause.
Kou beschließt noch in dieser Nacht selbst ein Vampir werden zu wollen. Doch der Haken an der Geschichte ist, Kou, welche das Konzept von Liebe nicht versteht, muss sich in Nazuna verlieben um selbst ein Vampir zu werden. Wird Kou es schaffen sich in die Vampirin zu verlieben und dabei auch ihr Herz für sich zu gewinnen?
Geschichte:
Call of the Night überzeugte schon mit seiner ersten Episode durch die Kombination von ernsthaften Gesprächen und irrwitzigen Situationen.
Dabei ist es zumeist die Vampirin Nazuna, welche den Protagonisten Kou in verrückte Situationen geraten lässt. Sei es ein eher unangenehmes Treffen mit Kou’s ehemaliger Freundin oder eine Versammlung von anderen Vampirrinnen.
Dabei übertreibt es der Anime nicht mit Slapstick-Einlagen, sondern ergänzt das Werk durch diese.
Denn Größtenteils ist Call of the Night recht einfach gehalten und schafft es für den Zuschauer von Episoden zu Episode immer mehr eine Bindung zu Kou, aber auch zu Nazuna herzustellen. Man möchte unbedingt erfahren ob es der merkwürdige aber sympathische Junge schafft Nazunas Herz zu erobern.
Idee:
Vampire genießen seit jeher, aber gerade in den letzten Jahren, einen hohen Stellenwert bei Geschichten. Sei es nun Horror oder auch romantische Geschichten.
Daher ist Call of the Night keinesfalls etwas Besonderes. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick zeigt das Werk seinen eigenen Charm und seine Besonderheiten.
Das größte Alleinstellungsmerkmal des Settings ist die Prämisse, das Kou sich in Nazuna verlieben muss. Ein Zwang von wegen „Wenn du ein Vampir werden willst, musst du dich in mich verlieben“ gab es meines Wissens in keinem Vorherigen japanischen Animationswerk. Diese gepaart mit lustigen Szenen welche sich mit spannenden und emotionalen abwechseln und von verschiedensten Charakteren bewohnt werden, bieten ein tolles Setting.
Charaktere:
Apropos Charaktere diese bietet Call of the Night in einer breiten Auswahl an, wovon allerdings schlussendlich nur die beiden Hauptakteure Nazuna und Kou für die Geschichte relevant sind.
Versteht mich bitte nicht falsch, Akira, Seri, Niko und die anderen Nebencharaktere sind an sich für die Geschichte durchaus relevant, doch kommen diese erst gegen Ende des Anime vor und bekommen auch hier nur wenig Aufmerksamkeit spendiert.
Anders eben bei Nazuna und Kou. Gerade letzterer erhält, wenn weniger als es potentiell möglich gewesen wäre, eine Charakterentwicklung und steuert von einem Eigenbrötler zu einem offenen und selbstbewussten Mann hin.
Nazuna hingegen lässt nach und nach ihre Maske fallen und zeigt die offensichtlich einsame und traurige Persönlichkeit hinter dem freundlichen Lächeln.
Gerade Nazuna ist es auch, wovon Call of the Night lebt. Ihre verrückte Art und ihre Reibereien und Scherze mit Kou. Dabei sieht man im Verlauf der Geschichte eine Vielzahl an Facetten, welche das freundliche Vampirmädchen aufweist.
Bild:
Bezogen auf das Bild und die Animation, überzeugt Call of the Night in allen Punkten. Gerade die Mitternachtsszenen in denen Kou und Nazuna fliegend gezeigt werden und auch der Sternenhimmel sind fast schon cineastisch gestaltet worden.
Hier haben Aniplex, Dentsu, Shougakukan-Shuueisha Production, Ultra Super Pictures, Shougakukan, Liden Films und viele andere Unternehmen und Künstler eine grandiose Arbeit geleistet.
Abseits davon, sind es die Charakterdesigns von Haruka Sagawa, welche den Anime sehenswert macht. Gerade Nazuna wird durch das Sagawa’s Charakterdesign passend zu ihrem Facettenreichen-Charakter gezeigt.
Man merkt, ich liebe die Malerische Arbeit von Call of the Night, oder?
Musik:
Für die Musik bei Call of the Night war Yoshiaki Dewa zuständig welcher schon in The Aquatope on White Sand, Die Welt in allen Farben, Nagi no Asukara diese übernahm.
Toshihiro Funahashi übernahm bei Fujipacific Music als Musikproduzent die musikalische Arbeit.
Beide Parteien Funahashi und Dewa, schafften das Werk musikalisch mit einer stimmigen Atmosphäre zu untermalen.
Dazu gesellt sich das grandiose Opening Daten von Creepy Nuts und das ebenso gute Ending Yofukashi no Uta von selbiger Band.
Musikalisch war Call of the Night eine wunderschöne Arbeit welche so gerne fortgesetzt werden kann.
Sprecher/Ton:
Ich möchte mir hier nicht anmaßen zu sagen, ob die japanischen Sprecher gut oder schlecht waren, denn dazu ist meine Kenntnis der japanischen Sprache viel zu gering.
Doch anhand meiner über 20-jährigen Erfahrung was Animationswerke aus Japan betrifft, kann ich durch aus die Aussage wagen, dass Sora Amamiya als Nazuna und Gen Satou als Kou eine gute Wahl war. Beide Stimmfarben passten zu den jeweiligen Charakteren und waren auch nicht, wie es mein Empfinden bei japanischer Synchronisation meist ist, zu schrill.
Wer lieber die Englische Synchronisation haben möchte, kann seit kurzem Natalie Rial als Nazuna und Gabriel Regojo als Kou auf HIDIVE hören.